Zuckerwattefelder

Es gibt Tage, an denen die Realität Schlieren zieht. An denen Du betrunken bist, bevor Du Dich irgendwo hättest betrinken können. An denen alles, was passieren könnte, die gleiche Wahrscheinlichkeit hat. Dass Du Post haben wirst, ist genauso wahrscheinlich wie dass sich einer Deiner Schüler einfach in Luft auflöst oder dass aus Deinem Briefkasten Butterblumen wachsen. Zumindest in Deiner Wahrnehmung. In der nichts mehr klare Grenzen hat. Und wenn Du nicht aufpasst, verschmilzt Du mit einem anderen Menschen. Also hältst Du Blickkontakte lieber kurz. Welch ein komplexes Vehikel mein Körper ist, denkst Du, und staunst über die Präzision, mit der Du es bedienst. Mit der Du es durch Zuckerwattefelder steuerst, um Deinen Geist zurückzulocken ins Hier und Jetzt. Irgendwann kommt er angekrochen. Hat Worte mitgebracht, wie so oft, von seinen Irrfahrten.