Versteckspiel

Fast täglich betritt ein neuer Fremdling den Fairy Club und ich muss die Schamlosigkeit der Zunge wieder lernen. Nackt vor der Staatsgalerie posiert zu haben, während ein paar Meter weiter in Anzug und Fliege zu Abend gegessen wird, kann nicht in Metaphern gekleidet werden. Ebenso wenig wie mein Sex. Beides wird etwas Anstößiges behalten, so sehr man auch vom Verfall der Tabus unken mag.
Mein Spiel liebt das Verstecken, deshalb schweige ich schnell wieder, alles Nötige wird die werte Kundschaft ohnehin erfahren. Meine melancholische Stimmung heben die kleinen Ausschweifungen jedenfalls ungemein, und sei es nur für ein paar Tage. Das einzige, was ich im Moment vermisse, ist das schöne Fell eines Weimaraners unter den Fingerkuppen. Und eine Brunnenpflanze samt eigenem Garten vielleicht.