Strumpfsockig

Die nächste Nacht entführt mich an eine Art Adria. Das Licht ist jedoch voller und dunkler als an der kroatischen Küste, die Felsen goldener, überhaupt sieht mein Traum gemalter aus als alles, was ich kenne. Ich pflücke kleine Meerestiere von den Felsen, habe Muschelschleim an den Händen, trage meine Ernte eine Weile in einem Eimer Meerwasser spazieren und bringe sie schließlich zurück nach Hause.
Tags darauf, der hochgeschossene Wald strahlt mich an, ich liebe den Herbst, seinen Atem, es regnet Farben. Ich, ganz graue Wolle, füge mich ein, wie im Film. Einer schrieb mir, dass das Glück eine zu enge Schale für ein entfaltetes Herz sei. Ich glaub es nicht. Wieder so ein Melancholiker.
Später, ein paar rote Blätter wehten mit herein, wirble ich strumpfsockig durch die Wohnung, zu Baba O’Riley und anderem. Schon wieder vom Fliegen geträumt, fällt mir ein. Ich kraule einen Löwen und warte, ob auch Großkatzen irgendwann zu schnurren beginnen.