Cannstatt, Couscous, danke sagen auf Arabisch. Ich sammle einen demolierten Papierflieger aus dem Rinnstein, Wasserflecken, splittperforiert, gehe Treppenstufen hoch. Wider Erwarten gleitet das knittrige Flugobjekt smooth, supersmooth. Zieht eine große Schleife, nicht ins Grün, sondern auf fünfspurigen Asphalt hinunter, mein Kopfkino entwirft schon Unfallszenarien. Aber Krachen, Fluchen, sich faltendes Blech bleiben aus, ich kann weitergehen, unschuldig. Eichhörnchen tollen über meinen Weg, Seelöwen brüllen. Unter der König-Karls-Brücke, Hall of Fame, sind vier, fünf Graffitikünstler bei der Arbeit, ich atme den Spraydosenduft. Etwas abseits sitzt ein Riesengermane in seinem Korbstuhl und schmollt in die Welt. Er hat den Flügelhelm auf dem Kopf, ich die Sonnenbrille im Haar. Er brummelt, er wartet, dass jemand seinen türkisfarbenen Bart krault. Ich klettere auf seinen Schoß.