Sahneratte

Ich fühle mich wie ein Zwischending zwischen dem Sahnehäubchen auf dem Marie Antoinetteschen Kuchen und einer robusten und hübschen Kanalratte. Dass die Antoinettesche Brioche nur ein Anekdotenkuchen war und dass es Menschen gibt, die Ratten nicht hübsch finden, tut nichts zur Sache. Nebenbei träume ich von Pferden und Elefanten. Esse gebratene Nudeln mit Riesengarnelen und jede Menge Kohlrabi und Mango. Spiele Billard. Und bin auf Bahngleisen und Schnellstraßen unterwegs. Rechts liegt ein Kraftwerkkomplex im nächtlichen Dunst und seine drei Schornsteine ragen wie rotäugige Aale in den Himmel. Obwohl die mysteriösen Höhenmonster stocksteif stehen, sehen sie lebendig aus. Als wollten sie ein Omen sein. Etwas bedeuten. Etwas sagen. Letztlich sagt der kleine Glückskekszettel aber mehr als alle Kraftwerkaale. If you are going to walk on thin ice, you may as well dance. Sagt er. Und tanzen will die kleine Sahneratte.