Restregen

Ich bin ein bisschen montagserschlagen. Lese über Verlagswebseiten, über Wasserglaslesungen und von einem computerspielsüchtigen Schriftsteller. Endlich, denke ich, endlich. Ich lese, linke, lese weiter. Ich quatsche mit Musikern. Frage mich, warum jeder Proberaum mindestens einen alten Orientteppich hat. Meine Jonglierbälle gewinne ich indessen richtig lieb. Ich mache mir Gedanken über Trash und Müll und Sand.
Draußen hängt ein Rest Regen in der Luft. Gefallene Kirschblüten kleben auf den Tulpenkelchen.

Kringelbedruckt

Ich verwandle Sonnenenergie in Worte. Auch wenn ich manchmal wenig effektiv bin. Nebenbei werde ich zum Flipflopsammler. Besichtige Wohnungen. Und realisiere erst langsam, dass alles wieder anders wird. Dass sich die Dinge ändern.
Ich mache mir Getränke mit Schaum. Die unterstützen das Wohlfühlgefühl. Auch Chicken Korma hilft dabei. Die kringelbedruckte Bettwäsche versucht, nachts alles Böse von mir fernzuhalten. Nicht immer gelingt es ihr.

Rüschen

Ich lehne mich aus diversen Fenstern. Manchmal weit. Ich schwirre weiter. Ich rausche in Rüschen durchs Haus. Schulmädchenrüschen, sagt der Denker.

Tage, Bilder, Sachen

Ich kehre die Schalen der winters gefressenen Sonnenblumenkerne auf. Von Vögeln gefressen. Klar. Ich schwirre durch die Wohnung, in Lieblingsjeans, im Sommerkleid. Lese. Begutachte die Flecken in meinen Augen, in meinen Chamäleonaugen, die ihre Farben wechseln je nach Licht. Ich suche Kinderbilder. Habe erst eine Grippe überstanden, viel fiebergeträumt, viel Hustensaft geschluckt. Gesund werden. Atem holen. Ich sage dem Dornröschen guten Morgen. Dem Denker gute Nacht. Kann jetzt das Hexadezimalsystem. Und das Binärsystem, wenn ich die Finger zu Hilfe nehme.
Mit Leichtmatrosen, die gern bei Rum und Rauch Piratenkapitän spielen, steche ich in See. Lasse mich treiben. Werde von Menschen erkannt, die ich selbst nicht kenne. Und halte seit langem wieder ein Polaroid in Händen. Mag das Gefühl. Ich schenke mir elf Rosen und eine Hand voll Rüschen, kariert, blaurotweiß. Sie erinnern mich an Segelboote, Sextanten, an Cappucino im Hafen und das Geräusch dümpelnder Kiele.