Der Ratskeller des Römers: Nur Walhalla wäre schöner gewesen.


Mitten im Frankfurter Messegewühl eine Ecke der Ruhe schaffen: Ist einen Versuch wert auf der Leseinsel der Unabhängigen Verlage.
Foto: Christine Langer
Wir füttern Mäuse, lümmeln mit Katern im Bett, in geheimen Gärten stöhnen die Schildkröten beim Sex. Bei der Buchpremiere spreche ich über Kleinstadtleben, über Musik und Sprache, umarme alte Lehrer. Nicht genug Schlaf, nicht genug Lachsbrötchen, dafür der Bürgermeister, ein Steinway und in der ersten Reihe drei Franziskanerinnen in vollem Ornat. Der Herbst bringt weitere Lesungen, ich schnuppere Theaterluft, schnuppere auch an Moos, Minze, Melisse, an Keksen in Knopfform. Links abbeißen, rechts abbeißen, schwebende Teekessel und tanzende Goldrandtassen. Nur ein verrückter Hutmacher fehlt. Stattdessen finde ich auf einem Plakat, die Staatsgalerie stellt Francis Bacon aus, einen violetten Papst mit Maulsperre. Ich freue mich wie ein Kind und klaue ihn.
Open Books, das Lesefest zur Frankfurter Buchmesse lädt ein: Am Messefreitag, den 21.10. um 21.30 Uhr liest Fee aus ihrem Roman »Sterben lernen« – ganz zentral und altehrwürdig im Römer!