Vorfreude: Bald kommt »Sterben lernen« als Hörbuch!
Nachtgeschichten
Es ist die Nacht zwischen dem vierundzwanzigsten und dem fünfundzwanzigsten Dezember. Die sozialen Netzwerke sind weihnachtlich leer, außerdem ist es spät, die meisten Feiernden sind bereits in ihre Betten gekrochen. Ich habe nicht gefeiert, bin krank. Hätte ohnehin nicht gefeiert. Habe tagsüber geschlafen, bin jetzt wach. Das Fieber klingt langsam ab, es ist vier Uhr morgens und ich bin mutterseelenallein mit einem Buch. Die Stille ist durchdringend, das Lampenlicht eine Insel, das Buch mein Messer, mein Wasser, mein schattiger Ort. Ich lese, bin ganz bei der fremden Stimme, als wäre sie ein Teil von mir, als könnte sie ein Zuhause in der Wildnis aufspannen, wo keine Menschen sind, kein einziger Freund. Dass einmal irgendwo irgendwer mit einem meiner Texte so mutterseelenallein sein könnte, lässt mich schaudern, lässt mich weiterschreiben.
Auch in der nächsten Nacht schlafe ich kaum. Die neue EP von Nine Inch Nails, Gewaltfilme, Computerspiele und Tee, jede Menge Tee. Endlich, in der dritten Nacht dämmere ich weg, tauche ab in Hypnos’ Reich. Kleine spielende Putten winken mir hinterher, sie lachen dümmlich. Ein Traum offenbart mir, dass ich ein Kunstwerk des Titels »In Schrecken gehüllte Sandwiches« herstellen werde.
Radiobeitrag zum Nachhören
Wer die Sendung bei 1 LIVE verpasst hat, kann sie in der Mediathek des WDR nachhören. Viel Vergnügen!
1LIVE Klubbing
Zu Gast beim WDR: 1LIVE Klubbing bringt Event, Konzert und Lesung zusammen. Wer bei der Aufzeichnung der Sendung mit Fee dabei sein möchte, kommt am 11. Dezember von 16-17 Uhr ins 1LIVE-Haus in Köln. Ihr könnt euch das Ganze natürlich auch um 21 Uhr im Webradio anhören!
Lautes und Buntes
Das Klassentreffen des Literaturbetriebs, Frankfurt und die Buchmesse, Großstadtnächte, ich schleuse mich durch Lautes und Buntes. Durch Wühlen zum Erfolg, sagt meine Lektorin. Abends gehen wir auf Partys, auf denen alle Frauen wie Ann Cotten aussehen. Die Verlegervilla ist mein Refugium, Bücher und ein Surfbrett in meinem Zimmer.
Drei Wochen später, Gentlemen’s Quarterly, das Männermagazin für Style und Anspruch ernennt mich offiziell zum Männerversteher. Ich fische unterdessen meine Stimmung aus dem Marianengraben, jage Pfeile in den Supermond. Elektronische Musik gibt Auftrieb, es ist Zeit für einen Reboot, Zeit für Widerstand. Auch hier kann ein Verbrechen geschehen, warnt auf einer Raststätte zwischen Emden und Göttingen ein blaues Schild.