Möwensabber

Die Fähre auf die Insel, der Moment, wenn die Autoreifen über die Metallrampe poltern, wenn ich die Zweifel auf dem Festland zurücklasse, den Kalender, die Literaturfestivals und die Erdbeerfelder auch. Tage voller Meerschaum, ich grüße haarige Raupen, Dünenkaninchen, und lasse mir von Möwen die Hände vollsabbern. Ich surfe, bekomme vom Sturm sandgestrahlte Haut, singe laut, der Wind reißt mir die Silben von den Lippen. Später habe ich Sandkörner im Mund und nicht nur dort. Der quirlige Wassersaum, ein Streifen aus Muscheln weiter oben am Strand, die Leute folgen den Linien, die das Meer gemalt hat. Zurück in ihren Wohnzimmern gucken sie Nachrichten und Serien, wir schauen stattdessen James Comeys und Jeff Sessions’ Vernehmungen, lauschen den unterschiedlichen Akzenten der Senatoren. Knallgelbe Kopfhörer, Wollmütze, Surfcafé, die Flut ist mein Freund und Quallen sind ein Symptom des Meeres.