Ich wohne praktisch mitten im Naturpark. Ein erster, langer Spaziergang trägt mich stundenlang durch Wälder, über weiche Pfade, an allen Wassern entlang. Sie sehen aus wie große Seen und sind doch irgendwie das Meer. Sie sind überall, teilen und begrenzen völlig frei, wie es ihnen gefällt. Hier und dort ist nicht dasselbe. Manchmal braucht es eines großen Wassers, um diese Einfachheit zu begreifen. An Gärten und Villen vorbei, an Teichen, unter den Augen von Gans und Buntspecht, an Felsrücken, die grün und grau und glatt zum Berühren einladen, an Moos und Brücken.
Später, Cornflakes, Tee und Kaffee kaufen, Milch nicht vergessen, dann Deutsche, Asiaten und Schweden auf dem Flur treffen. Langsam weicht auch das Gefühl, dass ich etwas Verbotenes tue, wenn ich die fremde, große Küche benutze, meine Milch in die fremden Kühlschränke stelle, aus fremden Tassen trinke. Langsam wird das Stockwerk mein Zuhause. Ich treffe drei Chinesinnen und beschließe, dass ich sie mag. Sie haben sich englische Namen ausgesucht, damit niemand ihre chinesischen Namen aussprechen muss. Wir essen gemeinsam und ich mag sie immer noch. Sie sind überrascht, dass ich Wei Hui und Mian Mian gelesen habe. Ich lächle mein erstes chinesisches Lächeln.