Manchmal trinke ich Cola, Kaffee und Martini durcheinander oder ähnlich wilde Kombinationen. Manchmal treffe ich Entscheidungen unter Wasser. Was mir aber erst auffiel, nachdem ich sie getroffen hatte, in der Badewanne untertauchend. Vielleicht weil’s ruhiger ist, da unten, trifft es sich dort besser. Manchmal schreibe ich Manchmalsätze. Und immer wieder gibt es Bauklötze zu staunen. Zum Beispiel wenn ein Ulmer Taijilehrer mir seine Lebensgeschichte erzählt. Zum Beispiel wenn ein abgeklärter Elektromusiker mir neurolinguistische Programmierung erklärt. Zum Beispiel wenn ein Medienkünstler und sein Schlagzeugerfreund volle Angst voraus leben. Oder jeden Tag, wenn ich in einem Meer aus Menschen bade. Da verstecke ich das Staunen manchmal und lasse es erst abends heraus. Dann wandert es im Kreis um meinen Schreibtisch und streut Blumen. Als ich noch zur Schule ging, wurde ich mit einer kleinen Orgelpfeife zum Klangritter geschlagen. Der Klangkönig und Organist stand leicht erhöht und war ein merkwürdiger Mann, den ich liebte. Ich war eine Schülerin, eine rothaarige Hinterfragerin mit Bernsteinkette, eigentlich gar nicht so anders als heute. Klangritter, Poeten und Nerds, ein paar Normalos und die ständigen Danebengreifer. Meine Welt und ihre Bewohner sind ein buntes Nest.