Schneeflöckchen

Ich verbringe Weihnachten ungekämmt und ohne Unterwäsche. Mit einer heißen Tasse Kaffee lehne ich mich zurück, in wohliger Opposition, und ohne irgendwelche Verpflichtungen. Später, vielleicht, weil ich gerade so mannhaft durch den Schnee stapfe oder weil mir wirklich ein bisschen nach Verachten ist, verachte ich alle Kirchgänger, alle Geschenkkäufer, alle Trottel, die das Fest nicht ohne Alkohol ertragen, alle lieblich säuselnden Enkelkinder, alle Ehemänner, quer durch die Bank. Recke meine Nase in die Flocken und bin stolz auf meine Nichtteilnahme.