Klebegewebe

Ich mag das Gefühl, ein zerfleddertes Pflaster am Finger zu haben. Das Gefühl, mich aufzureiben, zu verschwenden, das Leben nicht ins Ungewisse aufzubewahren, sondern zu leben, jetzt, hier. Mit all den Provisorien, den wackligen Hängebrücken, den abgebrochenen Fingernägeln. Zu leben, zwischen den Stühlen, geduldig, ungeduldig, und mit einem Fuß in jeder Tür. Freilich, das Ding auf meinem Finger ist nur ein Fetzchen klebriges Gewebe. Nicht der Rede wert. Und doch. Ich mag das Gefühl.