Ein Pfauenauge verirrt sich in mein Zimmer und landet zielsicher auf meiner linken Brust. Dort bleibt er sitzen, bis er nach draußen getragen wird. Überhaupt sind überall Schmetterlinge zur Zeit. Mein Indigobruder schickt mir Bilder von einem Kollegen. Der ist wenig schmetterlingshaft, sondern hat eine verwegene Charakterfresse, die gut auf Jazzkonzerte und auf Piratenschiffe passen würde. Irgendwann würde ich den kennenlernen, heißt es. Außerdem werde ich auf eine Gartenparty eingeladen, auf ein tagelanges Fest zwischen Tomatensträuchern, Kräutern, Rosen und Kirschbäumen. Alles ist etwas heruntergekommen in diesem Garten, der Teich zugewachsen, die Pergolen überwuchert. Geschlafen wird in Hütten, die Musik ist exzellent. Nachts gibt es Freilichtkino und Wein und Tanz am Feuer. Ich bewundere, wie alles zusammenpasst. Man merkt, dass die Jungs ihre Gartenwoche schon öfter gemacht haben. Ich genieße, wie mich Bambus, Blumen und Johannisbeerbüsche im Vorbeigehen berühren, streife durch versteckte Ecken des Grundstücks, schaue in den Himmel und habe schmutzige, nackte Füße, die nach Lagerfeuer riechen. Ich mag die völlige Ruhe, mit der jeder einer Aufgabe nachgeht oder einem Gespräch. Der Musik oder den Gedanken nachhängt. Der Garten ist ein kleines Paradies.