Du streichelst über das lange Holz, das sich nicht entscheiden kann, ob es rau oder glatt sein will. Danach bindest Du ihm eine rote Schleife um. Ein Kochlöffel. Den wirst Du Deinem Mitbewohner schenken. Weil Du seinen alten Löffel in einer blinden Wut zertrümmert hast. Außerdem erhoffst Du Dir ein wenig Magie von diesem neuen Löffel, ein wenig kochende Fürsorge, ein wenig Nasi Goreng, Kürbissuppe oder Mousse zum Abschnorren. Jaja, kindische Denke, ich weiß.
Dein Hunger nach Menschen geht manchmal so weit, dass Du gern einzelne Exemplare mit Deinem Blick an ihren Stuhl fesseln würdest. Wenn sie gut sind. Wenn sie den Weg in die inneren Zirkel Deines Labyrinths gefunden haben. Wenn ihre Augen zu reden beginnen wie geständige Verbrecher. Wenn es interessant wird. An den Stuhl fesseln, bis alles heraus ist. Bis ich satt bin.
Abends sammelst Du Dich, oder was von Dir übrig ist, machst Kaffee und die Welt ein bisschen bunter. Dann plötzlich Endorphine, ein nächtliches High. Knabberst und telefonierst in der Badewanne, inmitten einer großen Wolke Schaum. Zeit existiert nur, damit nicht alles gleichzeitig geschieht, sagt ein Glückskeks. Und ich frage mich, ob irgendwer den Unterschied bemerken würde, wenn alles gleichzeitig geschähe.